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Er starb am 11. Dezember 1958 in Kriens, zurückgezogen und verbittert – Rudolf Roessler, Deckname Lucy, Spion mit Kontakten bis ins Führerhauptquartier. Zu seinem 50. Todestag inszeniert Buschi Luginbühl ein Dokumentar-Hörspiel zum Leben und Wirken Roesslers.
Was hatte ihn dazu gebracht, 1939 – 1944 in der Schweiz zu einer der wichtigsten Figuren auf der weltweiten Geheimdienstbühne zu werden? Die Nachrichten, die durch seine Hände gingen waren möglicherweise kriegsentscheidend.
Wer waren seine Kontaktpersonen, die ihm Nachrichten direkt aus dem Führerhauptquartier in Berlin zukommen liessen und warum gab er seine Quellen niemals preis? Warum wurde er trotzdem 1944 und 1953 von der Schweizer Militärgerichtsbarkeit verhaftet und verurteilt?
Fragen, denen der Historiker Peter Kamber seit Jahren nachgeht. Er durchforschte Archive bis hin zur CIA und befragte Zeitzeugen, die Roessler nahe standen. Im Frühjahr 2009 wird sein Roman «Augen überall», der sich mit den geheimdienstlichen Aktivitäten während des 2. Weltkrieges in der Schweiz befasst, auf den Markt kommen. Rudolf Roessler ist ein wesentlicher Teil davon. Trotzdem ist er mehr oder weniger unbekannt geblieben (obwohl er zum Beispiel in einem Bestseller des britischen Autors Colin Forbes Eingang gefunden hat).
Peter Kamber hat Buschi Luginbühl sein ganzes Recherchematerial zur Verfügung gestellt. Entstanden ist ein dreiteiliger Abriss, der in keiner Weise Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann.