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USA in den 1930er Jahren: Sengende Hitze und Sandstürme haben die Böden Oklahomas ausgetrocknet. Nach der Naturkatastrophe kommen Banken und Großkapital und verjagen die Farmer von ihrem Land. Heimat- und mittellos ziehen sie über die Route 66 nach Kalifornien. Unter ihnen: Tom Joad und dessen Familie. 1940 erhielt John Steinbeck für „Früchte des Zorns“ den Pulitzer-Preis. Die Geschichte ist ein wütender Appell an die Menschlichkeit und im Jahr 2024 aktueller denn je, indem sie die Zusammenhänge zwischen Wirtschaftskrise, Arbeitsmigration und Klimawandel vorführt.
„Es gibt Verbrechen hier, die nicht zu schildern sind. Es gibt Leid hier, das Tränen nicht ausdrücken können. (…) Und in den Augen der Hungernden steht ein wachsender Zorn. In den Herzen der Menschen wachsen die Früchte des Zorns und werden schwer, schwer und reif zur Ernte.“ – John Steinbecks Epos „Früchte des Zorns“ erschien am 14. April 1939 in den USA, stürmte die Bestsellerlisten und wurde bis heute mehr als 15 Millionen Mal verkauft.
Grundlage war seine Reportage-Serie für die San Francisco News über das Schicksal der Wanderarbeiter auf kalifornischen Obstplantagen in der Mitte der 1930er Jahre. Nach Dürre und Missernten zogen die Farmer Oklahomas zu hunderttausenden heimat- und mittellos über die Route 66 in den vermeintlich goldenen Westen. Doch die als „Okies“ verspotteten Migranten wurden ausgebeutet und gehasst. Viele endeten in Elendslagern oder am Straßenrand, der Kampf um Arbeit wurde zum Kampf ums Überleben.
In Steinbecks Geschichte befindet sich unter den Schutzsuchenden die Familie Joad. Zunächst optimistisch, dann immer verzweifelter kämpfen die Joads um Würde, persönliches Glück und den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Die journalistischen Feldstudien des Autors bilden einen eigenen parabelhaften Erzählstrang, den die Bearbeiterin und Regisseurin Christiane Ohaus für die Hörspielserie zu einem Zyklus aus 14 „Chroniken“ formt.
Gemeinsam mit der Komponistin und Sängerin Stephanie Nilles und Musiker Thomas Deakin hat sie dazu einen großen und anspielungsreichen Soundtrack geschaffen – zwischen Folk, Jazz, Country, Bluegrass, klassischen Klavierstücken und vom musikalischen Theater Kurt Weils inspirierten Arrangements. 1940 erhielt John Steinbeck für „Früchte des Zorns“ den Pulitzer-Preis: Ein wütender Appell an die Menschlichkeit – gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur. 2024 ist es ein Stoff der Stunde, der die Zusammenhänge zwischen Wirtschaftskrise und der Delegitimierung demokratischer Institutionen, zwischen Migrationsbewegung und dem menschengemachten Klimawandel vorführt.