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Berlin in einer Frühlingsnacht im März. Es ist Freitagabend und in Kreuzberg und Neukölln rüsten sich die ersten für eine lange Nacht des Feierns. Während sich die einen in Schale werfen, ziehen sich die anderen ihre Arbeitskleidung an, checken Rettungsfahrzeuge und Einsatzwagen oder nehmen die erste Pizza-Bestellung entgegen. Arbeiten, wenn andere Party machen.
Gerade radelt Bederitzky zu seinem Taxi. Mit etwas Glück ergattert er heute die große Tour. Späti-Besitzerin Anna füllt die Kühlschränke nach. Hoffentlich kommen heute nicht wieder diese Horden von betrunkenen Touristen. Drogendealer Felix hat Zahnschmerzen und die Bude voller Freunde, die alle nur da sind, weil er guten Stoff vertickt. Dann lieber gleich ins “Lobotomy”, seinen alten Club. Dort begibt sich Ten auf seinen Platz als Türsteher und ab und an kommt Ingrid vorbei, die Flaschensammlerin. Heute – zur Tagundnachtgleiche – ist die Nacht exakt zwölf Stunden lang und noch ist der Abend jung.
In seinem Gesellschaftsroman “Arbeit” beschreibt Autor Thorsten Nagelschmidt das Berliner Nachtleben – aus der Sicht jener, die zu später Stunde ihren Jobs nachgehen, wenn andere Partys feiern. Regisseur Ralf Haarmann hat aus dem Buch nun einen achtteiligen Hörspiel-Podcast gemacht.