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Es könnte idyllisch sein: eine Grillparty im Freundes- und Familienkreis. Ärzte, Unternehmer, Kreative kommen zusammen. Das Buffet ist angerichtet, Fleisch brutzelt auf dem Feuer, die ersten kühlen Biere rinnen die Kehlen hinab. Doch es liegen Spannungen in der Luft.
Rosies vierjähriger, antiautoritär erzogener Sohn Hugo nervt mit seinen Schrei-Exzessen. Als er mit einem Cricketschläger gegen den kleinen Sohn von Harry ausholt, rutscht diesem die Hand aus. Rosie stürzt sich auf ihren Sohn, droht mit der Polizei und gerichtlichen Konsequenzen. Die Angelegenheit eskaliert zu einem großformatigen Drama, aus dem keiner der Beteiligten ungeschoren herauskommt. Und alle genötigt sind, sich selbst, ihre Werte und Überzeugungen, ihren Lebensstil radikal in Frage zu stellen.
Christos Tsiolkas erzählt multiperspektivisch, witzig, ironisch und präzise. Er legt die Architektur von Beziehungen frei, die unausgesprochenen Deals, die vielen Kompromisse und Selbst-Lügen, die für die Stabilität von Freundschaft und Familie bürgen. Da sind die unerfüllten Sehnsüchte der griechischen Einwanderer, die sich in ihren assimilierten, kulturvergessenen Kindern nicht mehr wiederfinden.
Die Frustrationen und Geldnöte der beruflich Gescheiterten. Die erotischen Wünsche der vermeintlich glücklichen Elternpaare. Aus acht Perspektiven rekonstruiert Tsiolkas die Verwerfungen, die die Ohrfeige für eine Freundes- und Familiengemeinschaft nach sich zieht.