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Ein Hörspieljuwel – neu entdeckt
Um 1830 in einem Dorf im Oderbruch: Der verschuldete Schankwirt und “Dorfmaterialist” Abel Hradscheck entdeckt unter seinem Birnbaum die Leiche eines stark verwesten Franzosen aus der Zeit der Befreiungskriege. Als eines Tages ein Gläubiger bei ihm die Schulden eintreiben will, ermordet ihn Hradscheck und verscharrt die Leiche in seinem Keller. Hradscheck gerät unter Mordverdacht, wird verhaftet, aber dank der “Franzosen-Leiche” unterm Birnbaum wieder freigelassen.
Doch sein Gewissen lässt ihm keine Ruhe. In seinem Haus scheint es zu spuken; er hört die Stimme des Ermordeten in seinen Träumen. Auch das Gerede der Leute im Dorf über den geheimnisvollen Mord und die wundersame Erbschaft Hradschecks verstummt nie. Erst stirbt nach langem Siechtum seine Frau, die von Erinnerungen an die Mordtat heimgesucht wird. Und am Ende ereilt auch ihn, geradezu unausweichlich, die gerechte Strafe.
1888 erschienen, gehört diese Novelle “Unterm Birnbaum” von Theodor Fontane zu den bedeutendsten Kriminalerzählungen in der deutschen Literatur. Günter Eich, der die Hörspielbearbeitung anfertigte, nannte das Stück “eine Kriminalgeschichte mit Grusel- und Gespenstereffekten”, in der das Mörderpaar in der “Finsternis des bösen Gewissens” untergeht. Stoff genug für 70 Minuten spannende Unterhaltung, die von einem großen Sprecherensemble farbig und lebendig präsentiert wird.