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Mit der Geschichte des Seemannes Robinson Crusoe, der auf einer einsamen Insel strandet und dort 28 Jahre verbringt, schuf Daniel Defoe (1660-1731) einen Klassiker der Abenteuerliteratur. Sein Roman, der erstmals vor 300 Jahren erschien, fasziniert Leser bis heute.
Ein wahres Schicksal hat Daniel Defoe zu seiner Geschichte inspiriert: der Schotte Alexander Selkirk, Seeräuber im Auftrag der englischen Krone, war nach einem Streit mit seinem Kapitän auf der Insel “Mas a Tierra” vor der chilenischen Küste ausgesetzt wurden. Vier Jahre und vier Monate musste er dort zubringen, ehe er 1709 von einem britischen Schiff gerettet wurde.
Berichte über Selkirk nimmt Defoe als Vorlage und schmückt dessen Erlebnisse aus. Er verlegt die Insel in die Karibik, stattet sie mit einer reichen Flora und Fauna und einem milden Klima aus. Hier kann nun der schiffbrüchige Robinson an Land gehen.
Sein Vater hat ihn vor der Seefahrt gewarnt, doch Robinson lässt sich davon nicht abhalten. In Brasilien erwirbt er eine Zuckerplantage und begibt sich, um weitere Sklaven für seine Plantage zu besorgen, wieder auf See. Bei dieser Reise erleidet er Schiffbruch und landet am 30. September 1659 als einziger Überlebender auf einer abgelegenen Insel nahe der Orinoko-Mündung.
Mit Entschlossenheit macht Robinson sich daran, sein Überleben zu sichern. Vom Wrack rettet er eine Notausrüstung: Werkzeuge, Kleider und Waffen, auch drei Bibeln, sowie Federn, Tinte und Papier. Solange die Vorräte reichen, notierte er seine Erlebnisse in einem Tagebuch. In den folgenden achtundzwanzig Jahren seines Inselaufenthalts durchläuft Robinson im Zeitraffer den Gang der menschlichen Zivilisation – er entwickelt sich vom Jäger und Sammler zum Viehzüchter und Ackerbauer. Zugleich vollzieht sich eine innere Wandlung vom leichtlebigen Abenteurer zum gereiften Mann.