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Mal skurril, mal verzweifelt, abenteuerlich oder hoffnungsfroh geht es zu in fünf Erzählungen zur Weihnachtszeit, die wir für WDR 3 ausgewählt haben. Anton Tschechow, Guy de Maupassant, Robert Walser, Wolfgang Borchert und Heinrich Böll haben sie geschrieben.
Weihnachten, das ist ein riesiger Tannenbaum, Schnee, eine goldene Nuss. Jedenfalls für den neunjährigen Wanka in der Geschichte von Anton Tschechow, der in der Weihnachtsnacht einen traurigen Brief an seinen Großvater schreibt. Wanka ist Waise und bei einem Schuster in der Lehre. Aber er will wieder heim, aufs Gut, wo sein Großvater Nachtwächter und Weihnachten wunderbar ist.
Der dicke Henri Templier in der Geschichte von Guy de Maupassant wird dagegen ganz wütend, wenn es um die “Heilige Nacht” geht. Er will überhaupt nie mehr feiern, weil er dabei einmal furchtbare Scherereien mit einer jungen Frau gehabt hat.
Robert Walsers Held fühlt sich eher traurig. Nur den Schnee mag er: “Wer sich einschneien ließe und im Schnee begraben läge und sanft verendete.”
Wolfgang Borchert schickt in seiner Kurzgeschichte an einem Nachkriegs-Weihnachtsabend drei abgerissene Soldaten zu Eltern mit einem Neugeborenen. Es ist kalt, es gibt nichts zu essen, und doch hat jeder der Männer ein Geschenk für das Kind.
Heinrich Böll beschreibt, wie nur wenige Jahre später im hell erleuchteten Bahnhof einer deutschen Stadt von überall her Weihnachtsmusik erschallt.