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WDR 5 bringt Klassiker der Weltliteratur zu Gehör. Vorgelesen von der ersten bis zur letzten Seite und mit Gesprächen zu den Hintergründen als Bonusmaterial. Diesmal präsentiert Regina Münch den Roman “Frankenstein” von Mary Shelley.
Es ist wohl der berühmteste Schauer-Roman der Literaturgeschichte und ein Meilenstein der Pop-Kultur. Die Geschichte des Naturwissenschaftlers Viktor Frankenstein, der aus Leichenteilen einen künstlichen Menschen erschafft, war ein Bestseller und wurde ein Mythos. “Frankenstein” wurde zitiert, weitererzählt, ab 1910 mehrfach verfilmt, als Comic gezeichnet, auf Theater- und Opernbühnen gebracht. Wie Frankensteins Kreatur entwickelte auch der Roman ein Eigenleben, sodass die ursprüngliche Idee von Mary Shelley oft übersehen wurde.
Shelley wurde 1797 in London geboren. Ihr Vater war Sozialphilosoph, die Mutter Schriftstellerin und Feministin. Mary heiratete den Dichter Percy Bysshe Shelley. Bei einem Aufenthalt in der Schweiz, gemeinsam mit dem befreundeten Dichter Lord Byron, entstand 1816 die Idee zu ihrem ersten Roman: “Frankenstein oder der moderne Prometheus”.
Darin erzählt Shelley, wie der junge Schweizer Naturwissenschaftler Viktor Frankenstein seiner Neugier und dem Hochmut verfällt, Leben zu erschaffen, und ein monströses Wesen zusammenbaut. Seine Kreatur entwickelt einen eigenen Willen, will von den Menschen geliebt werden, verbreitet jedoch nur Angst und Schrecken. Sie rächt sich an den Menschen, und fordert von ihrem Schöpfer Verantwortung. Eine abenteuerliche Reise beginnt, durch Europa bis ins eisige Dunkel der Arktis.