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Goethes “Die Leiden des jungen Werther” gehört seit seinem Erscheinen 1774 zu den bekanntesten Büchern deutscher Sprache. Der Roman machte den damals 25-jährigen Autor über Nacht in ganz Europa berühmt. Das Buch erzählt die Geschichte des jungen Rechtspraktikanten Werther, der sich leidenschaftlich in die bereits mit einem anderen Mann verlobte Lotte verliebt. Werther gibt sich ganz seinen Gefühlen hin. Als er die Unmöglichkeit dieser Liebe erkennt, stürzt er in tiefe Verzweiflung und sieht schließlich keinen anderen Ausweg als den Tod.
Der Roman besteht aus einer Sammlung von Briefen, datiert zwischen dem 4. Mai 1771 und dem 20. Dezember 1772, in denen Werther seinem Freund Wilhelm von seinen Erlebnissen und Empfindungen berichtet. Ergänzt werden diese durch knappe Notizen eines fiktiven Herausgebers.
Goethe verarbeitete in seinem Roman literarisch eigene Erlebnisse aus seiner Wetzlaer Zeit. Hier lernte er im Juni 1772 Charlotte Buff kennen und verliebt sich in sie, obwohl sie bereits mit dem Legationssekretär Johann Christian Kestner verlobt war. Goethe pflegt dennoch mit beiden ein freundschaftliches Verhältnis, bis er – nach dem berühmten Kuss – von Charlotte zurückgewiesen wurde und die Stadt ohne Abschied verließ.