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“Der Dommeister von Regensburg” ist ein Krimi aus dem Mittelalter. Autor ist ein gewisser Hermann Theodor Schmid, geboren 1815 im oberösterreichischen Waizenkirchen, aufgewachsen in Altbayern, gestorben 1880 in München. Von Haus aus Jurist, hat Schmid schon recht bald mit dem Schreiben angefangen und zählt rückblickend zu den bekanntesten Autoren historischer Romane, die er weitgehend in Bayern ansiedelt oder sich das aus dem jeweiligen Thema sozusagen automatisch ergibt. 1866 veröffentlicht Hermann Schmid in der Zeitschrift “Die Gartenlaube“ eine spannende geschichtliche Erzählung: “Der Dommeister von Regensburg“ heißt sie.
Worum geht’s? Natürlich um den mächtigen Regensburger Dom, eines der ältesten sakralen Bauwerke Europas. Und um einen seiner bekannteren Baumeister, Wolfgang Roritzer. Er entstammt der Bildhauerfamilie Roritzer, deren Mitglieder nachweislich von 1411 bis 1514 in leitenden Positionen den Regensburger Dom mitgestaltet haben. Das historische Regensburg ist Anfang des 16. Jahrhunderts, in dem unsere Erzählung einsetzt, ein politisch wie gesellschaftlich höchst unruhiges Pflaster. Soziale Unruhen heizen die Freie Reichsstadt auf.
Wolfgang Roritzer geht wachen Auges durch seine Stadt, aber als Mann der Künste hält er sich zu Beginn unserer Erzählung politisch noch im Hintergrund – alles, was für ihn zählt, ist die Gott geweihte Vollendung des Regensburger Doms… seines Doms. Sein Rückzugsort ist die Dombauhütte auf der Jahrhundert-Baustelle. Dort trifft er sich auch mit Freunden abends vor dem Wirtshausgang. Themen zum Ratschen gibt es genug: die Zustände in der Stadt zum Beispiel.